Beschaffung: vielfältiger Bedarf an Waren und Dienstleistungen

Der Flughafen München beschafft eine Vielfalt an Produkten und Dienstleistungen, die für den Betrieb und Ausbau eines internationalen Drehkreuzflughafens erforderlich sind. Unser Warenspektrum entspricht dem einer Kleinstadt: Die 132 Warengruppen reichen von Bürobedarf über Straßenbau bis hin zu Fahrzeugen und Gebäuden. 2023 betrug das Beschaffungsvolumen des Flughafen München Konzerns rund 647 Millionen Euro (netto) und stieg damit um 19,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Um Synergieeffekte zu nutzen, laufen alle Beschaffungsvorgänge der Fachbereiche und Tochtergesellschaften über das zentrale, konzernweite Warengruppenmanagement – einige Artikel wie Getränke oder medizinische Erzeugnisse ausgenommen. Seit 2022 beschaffen Tochterunternehmen einen Teil der Waren in Kooperationen. Da das gemeinsame Einkaufs- und Absatzvolumen groß ist, führt diese Bündelung zu deutlichen Einsparungen.

Vergaberecht: transparente Leitlinien

Der Flughafen München Konzern ist als Sektorenauftraggeber im Bereich »Häfen und Flughäfen« tätig. Daher richtet sich die Beschaffung grundsätzlich nach dem Kartellvergaberecht. Bei öffentlichen Aufträgen erfolgt eine europaweite Ausschreibung nach verbindlichen, vergaberechtlichen Vorgaben. Aufträge, die nicht unter das Kartellvergaberecht fallen, schreiben wir in der Regel nach einem unternehmensspezifischen, formalisierten Verfahren aus. Bieter:innen müssen bei der Angebotsabgabe die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben bestätigen, um Gründe auszuschließen, die gegen eine Teilnahme am Kartellvergabe- oder Ausschreibungsverfahren sprechen. Zudem müssen sie nachweisen, dass sie Qualitätssicherungs- und Umweltmanagementnormen einhalten. Für alle Mitarbeitenden der FMG gelten auch eine Reihe von internen Vorgaben. Die allgemeinen Grundsätze des Einkaufs sind im Unternehmen als »Zehn goldene Beschaffungsregeln« verankert und dienen als Verhaltensrichtlinie zur rechtssicheren Beschaffung zwischen Fachbereich und Einkauf.

Einkauf: ökonomische, ökologische und soziale Standards

Aufträge vergeben wir nach Maßgabe der Wirtschaftlichkeit und legen besonderen Wert auf den Einsatz von langlebigen und verbrauchsarmen Materialien und Produkten. Bei Investitionsgütern berücksichtigen wir die Folgekosten für Wartung und Instandhaltung (Life Cycle Costs). Das Bewusstsein für eine nachhaltige Beschaffung beginnt bereits in unseren Fachabteilungen. Sie geben ökonomische, ökologische und soziale Standards vor, die beim Einkauf von Waren und Dienstleistungen Anwendung finden. Dies gilt genauso in der IT, bei der Instandhaltung von Gebäuden, beim Bau neuer Gebäude, im Fuhrpark wie auch beim Kauf von Werbemitteln. Beispielsweise sind bei der Beschaffung von Werbemitteln die Herkunft des Artikels, eine umweltschonende Produktion und die Recyclingfähigkeit wichtige Kriterien. Bei Fahrzeugen und Geräten für unseren Fuhrpark achten wir darauf, umweltschonende und CO₂-arme Fahrzeuge zu beschaffen.

Lieferantenstruktur

Anteil am Beschaffungsvolumen des Flughafens

Lieferbeziehungen: Fokus in der Region

3.979 Lieferant:innen waren 2023 für den Flughafen München Konzern tätig. Ihre Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr aufgrund des höheren Betriebsaufkommens angestiegen. Da hauptsächlich Geschäftspartner:innen aus der Region den Flughafen München beliefern, sind die Transportwege kurz und die CO₂-Emissionen gering. Unsere Tochtergesellschaft Allresto beispielsweise bezieht größtenteils saisonale Lebensmittel: Fast alle stammen aus Bayern – gut die Hälfte aus der Flughafenregion. Wir bewerten unsere strategisch wichtigen Rahmenvertragspartner:innen nach folgenden Kriterien:

  • Qualität des Produkts oder der Dienstleistung
  • Service
  • Zuverlässigkeit
  • Wettbewerbsfähigkeit
  • Innovation und Nachhaltigkeit

Außerdem besprechen wir regelmäßig mit den Lieferant:innen, wie sich etwaige Qualitätsmängel beseitigen und Optimierungspotenziale realisieren lassen.

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