Grundlagen des Konzerns

Geschäftsmodell des Konzerns

Grundlagen

Die Flughafen München GmbH (im Folgenden FMG) hat ihren Sitz in München. Als Konzernobergesellschaft des Flughafen München Konzerns (im Folgenden Flughafen München) betreibt sie den Verkehrsflughafen München.

Der Flughafen München ist in den Geschäftsfeldern Aviation, Commercial Activities, Real Estate sowie Participations, Services & External Business tätig. Das Leistungsprofil des Konzerns deckt nahezu alle am Flughafen-Campus verfügbaren Leistungen ab – vom Flugbetrieb über die Passagier- und Frachtabfertigung bis zum Einzelhandel, zum Hotelgewerbe und zur Gastronomie. Dieses integrierte Geschäftsmodell und seine Wertschöpfungstiefe heben den Flughafen München vom europäischen Wettbewerb ab.

Der Flughafen München bekennt sich zu einer nachhaltigen Unternehmenspolitik. Die Orientierung an ökonomischen, ökologischen, gesellschaftlichen und sozialen Zielen sichert die Akzeptanz des Flughafens und damit die Entwicklungsfähigkeit seines Geschäftsmodells.

Grundzüge der Leitung und Kontrolle

Gesellschafter der FMG sind der Freistaat Bayern mit 51,0 %, die Bundesrepublik Deutschland mit 26,0 % und die Landeshauptstadt München mit 23,0 %.

Gemäß § 5 des Gesellschaftsvertrags der FMG sind deren Organe die Geschäftsführung, der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung.

Geschäftsführung

Die Mitglieder der Geschäftsführung der FMG sind in der Regel für fünf Jahre bestellt. Eine erneute Bestellung ist zulässig. Die Geschäftsführung besteht aus drei Mitgliedern (einschließlich des Vorsitzenden der Geschäftsführung), vertritt die FMG nach außen und trägt die Verantwortung für die Unternehmenspolitik und die strategische Ausrichtung des Flughafens München.

Die Geschäftsführer:innen der FMG erhalten eine erfolgsunabhängige (Festgehalt) und eine erfolgsabhängige Vergütung mit kurz- und mittelfristiger Anreizsetzung (Tantieme). Die Tantieme ist vor allem an das Ergebnis vor Ertragsteuern gebunden.

Aufsichtsrat

Die FMG verfügt über einen Aufsichtsrat nach § 1 Abs. 1 und § 6 des Mitbestimmungsgesetzes. Der Aufsichtsrat übt Kontroll- und Mitbestimmungsrechte aus. Er bestellt die Mitglieder der Geschäftsführung und legt deren Vergütung fest. Auch Geschäfte, die bestimmte Wertgrenzen oder Laufzeiten überschreiten, bedürfen der Zustimmung des Aufsichtsrats. Die Arbeitnehmervertreter:innen im Aufsichtsrat werden im fünfjährigen Turnus von der Belegschaft der FMG gewählt. Die Gesellschaftervertreter:innen werden durch die Gesellschafterversammlung ernannt. Die Amtszeit der Aufsichtsratsmitglieder endet mit der Gesellschafterversammlung, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr nach Amtszeitbeginn beschließt.

Der Aufsichtsrat hat einen Vorschlags-, einen Arbeits- und einen Personalausschuss bestellt und diese unter anderem mit den folgenden Aufgaben betraut:

Ausschüsse im Aufsichtsrat

AusschussFunktion
VorschlagsausschussWahrnehmung der Aufgaben gemäß § 31 Abs. 3 des Mitbestimmungsgesetzes
ArbeitsausschussStellungnahme zu Beschlussvorlagen, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen; Zustimmung anstelle des Aufsichtsrats zu bestimmten Rechtsgeschäften, die festgelegte Wertgrenzen oder Laufzeiten überschreiten
PersonalausschussGestaltung der Verträge der Geschäftsführung mit Ausnahme der Vergütung, der Generalbevollmächtigten und der Prokurist:innen; Zustimmung zur Festlegung und Änderung der Vergütungs­regeln im außertariflichen Bereich, zur Einstellung oder Änderung der Gehaltsstufe bestimmter Angestellter sowie zur Einführung oder Änderung betrieblicher Vorsorgeleistungen

Gesellschafterversammlung

Oberstes Kontroll- und Entscheidungsgremium ist die Gesellschafterversammlung. Zentrale Entscheidungen über die geschäftlichen und wirtschaftlichen Grundlagen des Konzerns (unter anderem Flughafenausbau, Aufnahme von Darlehen) bedürfen einer einstimmigen Beschlussfassung.

Konzernerklärung zur Unternehmensführung – Angaben zur Frauenquote

Im Sinne einer gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern legen Aufsichtsrat und Geschäftsführung der FMG Zielgrößen und Fristen für den Frauenanteil in Aufsichtsrat, Geschäftsführung sowie den ersten beiden Leitungsebenen fest.

Für den Aufsichtsrat wurde als Zielgröße bis zum 30. Juni 2024 ein Frauenanteil von 25 % festgelegt. Die Arbeitnehmervertreter:innen im Aufsichtsrat werden gewählt, die Vertreter:innen der Anteilseigner:innen vorwiegend funktionsgebunden besetzt. Insofern ist die Möglichkeit, den Frauenanteil im Aufsichtsrat direkt zu beeinflussen, eingeschränkt.

Der derzeitige Frauenanteil in der Geschäftsführung von 33 % soll bis zum 30. Juni 2024 beibehalten werden.

Für die erste Leitungsebene ist ein Zielwert für einen Anteil an Frauen zum 30. Juni 2024 auf 25 % und für die zweithöchste Führungsebene auf 30 % festgelegt.

Governance-Struktur

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Geschäftstätigkeit

Organisationsstruktur

Die Organisationsstruktur des Konzerns gliedert sich in die Geschäfts-, Service- und Konzernbereiche der FMG. Die Steuerung sowie das interne Berichtswesen der Geschäftsfelder erfolgt in erster Linie über die Konzernsteuerung der FMG. Die in der Abbildung dargestellten Geschäftsfelder umfassen die Geschäfts- und Servicebereiche der FMG und die in die Geschäftsfelder eingebundenen Konzerngesellschaften. Die Geschäftsfelder werden in den nachfolgenden Kapiteln erläutert.

Organisationsstruktur des Flughafens München

Geschäfts-, Service- und Konzernbereiche (Stand 31. Dezember 2023)

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  1. Die Munich Airport International GmbH ist mit 100 % an der Munich Airport US Holding LLC, mit 100 % an der amd.sigma strategic airport development GmbH und mit 50 % an der ORAT AMS Group V. O. F. beteiligt. Die Munich Airport US Holding LLC ist wiederum mit 100 % an der Munich Airport NJ LLC beteiligt.

Die InfoGate Information Systems GmbH wurde zum 01. Januar 2023 auf die FMG verschmolzen. Der Bereich der Arbeitsmedizin wurde zum 01. Januar 2023 vor dem Verkauf der Anteile an der MediCare Flughafen München Medizinisches Zentrum GmbH in die FMG integriert.

Im Übrigen haben sich im Geschäftsjahr 2023 keine weiteren Änderungen in der organisatorischen Struktur ergeben. Eine detaillierte Übersicht der Anteilsverhältnisse ist im Konzernanhang dargestellt.

Zum 31. Dezember 2023 gehören dem Konzern neben der Muttergesellschaft nun insgesamt 14 vollkonsolidierte Unternehmen, ein assoziiertes Unternehmen, eine Joint Operation und zwei nicht-konsolidierte Unternehmen an. Diese werden durch das operative und strategische Konzerncontrolling und Beteiligungsmanagement entsprechend der jeweils zugeordneten Geschäftsbereichsstrategie gelenkt.

Geschäftsfeld Aviation

Infrastruktur für Airlines und Passagier:innen

Das Geschäftsfeld Aviation umfasst den Betrieb der Luftverkehrsinfrastruktur des Flughafens Münchens.

Der Flughafen München betreibt zwei Start- und Landebahnen mit einer maximalen Kapazität von 90 Flugbewegungen pro Stunde im Tagesbetrieb bei Normalauslastung. Diese Kapazität war in den Jahren vor der Corona-Pandemie im Normalbetrieb über weite Strecken ausgeschöpft. Zwischen 22 und 6 Uhr ist der Flugbetrieb nur in stark eingeschränktem Umfang und nur mit besonders lärmarmem Fluggerät zulässig. In der Zeit von 0 bis 5 Uhr sind außer Not- und Hilfeleistungsflügen, aus Flugsicherheitsgründen sowie in begründeten Ausnahmefällen, die das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr als zuständige Behörde bewilligt, keine Flüge möglich.

Der Aviation-Bereich der FMG verantwortet den Betrieb des Terminals 1 am Flughafen München, während das Terminal 2 von der Terminal 2 oHG – einer Partnerschaft zwischen der FMG und der Deutschen Lufthansa AG (im Folgenden Deutsche Lufthansa) – betrieben wird. In beiden Terminals wird die Ausstattung nach Bedarf kontinuierlich optimiert und erweitert. Der im Bau befindliche Flugsteig am Terminal 1, dessen Innenausbau 2023 startete, soll nach seiner Inbetriebnahme Mitte 2026 zukünftige Anforderungen an effiziente Sicherheitskontrollen und Terminalinfrastrukturen erfüllen, um den Status des Flughafens München als Premium-Hub mit entsprechender Aufenthaltsqualität weiter sicherzustellen und zu verbessern.

Für die Bereitstellung und den Betrieb dieser Luftverkehrsanlagen werden diverse Entgelte erhoben. Die im Geschäftsjahr 2021 in Kraft getretene Entgeltrahmenvereinbarung (ERV) regelt grundsätzlich die Entwicklung der Luftverkehrsentgelte bis einschließlich 2030 und stellt die Refinanzierung der Infrastruktur in einem festgelegten Umfang sicher. 2023 gab es gemäß ERV eine durchschnittliche Entgelterhöhung von +4,1 %.

Durch seine zentrale Lage in Europa inmitten der Metropolregion München, die sich als Innovations-, Wissens- und Wirtschaftsstandort mit einer breit aufgestellten Branchenstruktur auszeichnet, ist der Flughafen München strategisch bestens positioniert. Das Wachstum der Bevölkerung und der Beschäftigten in der wirtschaftlich bedeutenden Flughafenregion hat sich durch die Corona-Pandemie allerdings verlangsamt. 1) Während der internationale Drehkreuzverkehr bereits im Sommer 2022 zurückkehrte, manifestiert sich die weiter fortschreitende Erholung des Luftverkehrs nun auch beim Geschäftsreiseverkehr. Die demografischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Bayern und vor allem im Flughafeneinzugsgebiet lassen trotz coronabedingter Einbußen mittel- bis langfristig eine weitere Zunahme der Verkehrsnachfrage am Flughafen München erwarten. Weitere Erläuterungen hierzu sind im Abschnitt »Wirtschaftliches Umfeld« zu finden.

In Zusammenarbeit mit der Deutschen Lufthansa hat sich der Flughafen München über die Jahre zu einem bedeutenden internationalen Luftverkehrsdrehkreuz entwickelt. Gemeinschaftlich getragene Ausbaumaßnahmen wie das Terminal 2 und das Satellitengebäude sowie die laufende Stationierung der Lufthansa Airbus A350-Langstreckenflotte in München sind Fundamente einer nachhaltigen Partnerschaft, die für langfristiges Wachstum steht. Beleg für die stabile Nachfrage am Standort ist auch die Rückkehr aller noch vorhandenen Airbus A380-Flugzeuge der Lufthansa.

Aufgrund seiner vielversprechenden Marktposition und der erfolgreichen Kooperation mit der Lufthansa verfügte der Flughafen München, gemessen an der Zahl der Flugziele, vor der Corona-Krise über eines der dichtesten Netze kontinentaler Verbindungen in Europa. Die Anzahl dieser Routen befand sich im Sommerflugplan 2023 weitestgehend auf dem Niveau von 2019, lediglich die Anzahl der Frequenzen lag bei manchen Destinationen darunter.

Die Kombination aus einem dichten Netz an innerdeutschen sowie innereuropäischen Zubringern und einer starken lokalen Nachfrage ermöglicht es dem Flughafen München, ein attraktives Portfolio an Langstreckenflügen anzubieten. Aufgrund der touristischen Attraktivität des Standorts sowie des wachsenden Einzugsgebiets mit einer einkommensstarken Bevölkerung ist der Flughafen München auch für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen interessant.

Mit einer Rückkehr auf das weltweite Verkehrsniveau von 2019 ist nach einer Prognose der International Air Transport Association (im Folgenden IATA) 2024 zu rechnen. 2) Die Deutsche Lufthansa geht davon aus, in München dann wieder ein Drehkreuz mit rund 33 stationierten Langstreckenmaschinen zu betreiben. Die deutsche Luftverkehrssteuer und protektionistische Maßnahmen – allen voran fehlende Verkehrsrechte – hemmen weiterhin das marktgerechte Wachstum am Flughafen München.

Das Frachtgeschäft am Flughafen München ist stark von der Entwicklung des Passagierverkehrs abhängig. Grund ist, dass im Regelfall am Flughafen München der größte Teil der Luftfracht – über 80 % – als Beiladefracht auf normalen Langstreckenflügen transportiert wird. Weltweit liegt der Anteil der Beiladefracht am Luftfrachtaufkommen dagegen nur bei gut 50 %. 3)

Geschäftsfeld Commercial Activities

Erstklassiger Service und Angebote entlang des Passagierwegs

Das Geschäftsfeld Commercial Activities ist für die Entwicklung, Vermarktung und Verwaltung aller kommerziell nutzbaren Flächen des Flughafens München verantwortlich.

Dazu zählt das Angebot von nachfrageorientierten Parkraumkapazitäten. Derzeit stehen rund 33.300 Stellplätze zur Verfügung, davon sind rund 20.100 terminalnah. Das Produktportfolio umfasst neben dem klassischen Passagierparken auch das Mietwagengeschäft, Premiumparken und Mieterparken sowie landseitige Transferbetriebe.

Darüber hinaus erfolgt dort sowohl die strategische Planung des Branchenmixes in Bezug auf Einzelhandels-, Service- und Gastronomieflächen als auch die Vermietung und die Konzessionsvergabe an Dritte und Konzerngesellschaften.

Der Flughafen München unterhält rund 18.900 m² gastronomische Flächen (Vorjahr: 18.750) und etwa 17.600 m² Einzelhandels- und Serviceflächen. Auf rund 76 % der Gesamtfläche betreiben Tochtergesellschaften der FMG eigene Einzelhandels- oder Gastronomiebetriebe.

Auch das Fünf-Sterne-Hotel im Zentralbereich des Flughafens München zählt zum Verantwortungsbereich von Commercial Activities. Es verfügt über 550 Zimmer und 30 Tagungsräume.

Commercial Activities vermarktet darüber hinaus die Werbeträger und Werbeflächen des Flughafens München. Aufmerksamkeitsstarke Werbeflächen mit wenig Streuverlust und individuellen Inszenierungsmöglichkeiten kennzeichnen das Angebot der sogenannten Out-of-Home-Werbung am Flughafen München.

Zum Leistungsportfolio des Geschäftsfelds zählt außerdem das Eventgeschäft.

Geschäftsfeld Real Estate

Immobilienstandort mit hoher Attraktivität

Das Geschäftsfeld Real Estate entwickelt, betreibt und vermarktet alle Immobilien und Grundstücke des Flughafens München, sowohl on- als auch off-Campus. Der Immobilienstandort ist in lagespezifische Areale aufgeteilt, die unter dem Begriff AirSite vermarktet werden. Als Immobilienstandort bietet der Flughafen München ein attraktives Umfeld, eine gute Straßenverkehrsanbindung, sehr gute Parkmöglichkeiten und ein umfassendes Sortiment an Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs.

Entsprechend den hohen Ansprüchen an das Gesamtareal wurde ein städtebauliches Konzept entwickelt, das kontinuierlich fortgeschrieben wird und bereits mit ersten Hochbauten in der Umsetzung sichtbar ist und teilweise schon im Betrieb.

Geschäftsfeld Participations, Services & External Business

Participations & External Business: Full-Service-Provider

Die übrigen Gesellschaften des Konzerns runden das Angebot des Flughafens ab. Die wesentlichsten Tochtergesellschaften sind:

Wesentliche Tochtergesellschaften

Tochtergesellschaft 
AeroGroundDie AeroGround Flughafen München GmbH (AE München) erbringt land- und luftseitige Abfertigungsleistungen für Airline-Kunden am Standort. Zu den wesentlichen Geschäftsfeldern zählen vor allem die klassischen Bodenverkehrsdienstleistungen der Flugzeugbe- und -entladung (Ramp and Baggage Handling), die Transportleistungen für Passagier:innen und Crews, vorfeldseitige Frachttransporte sowie Dienstleistungen der zentralen Infrastruktur.
aerogateDie aerogate München Gesellschaft für Luftverkehrsabfertigungen mbH bietet am Flughafen München die Dienstleistungen Passagierabfertigung, Operation Services mit Ramp Supervision, Ticketing Service sowie Lost & Found mit Gepäckzustellung und Arrival-Service an. Zum Angebot zählen auch diverse Konzerndienstleistungen sowie Leistungen in den Bereichen allgemeine Luftfahrt, Beratung und Training.
Cargogate Als reglementierter Beauftragter erbringt die Cargogate Munich Airport GmbH Leistungen in Bezug auf den Umschlag von Luftfracht und die Abwicklung der damit verbundenen Zollformalitäten. Darüber hinaus bietet Cargogate die Abfertigung aller gängigen Sondergüter wie Gefahr-, Kühl- und Wertgüter an. Cargogate ist zertifizierter Luftfrachtabfertiger für Pharmaceuticals. Als ausgewiesener Spezialist betreibt die Gesellschaft im Namen des Flughafens München die von der EU vorgeschriebene Grenzkontrollstelle sowie das flughafenweite Animal Reception Center und stellt den:die Tierschutzbeauftragte:n für den Flughafen München.
MAIDie Munich Airport International GmbH (MAI) und deren Beteiligungen bieten weltweit Management-, Beratungs- und Schulungsdienstleistungen für die Luftfahrtbranche an.
Services: Energie, IT und Digitales für alle Mieter:innen am Flughafen

Neben den Geschäftsbereichen und Tochtergesellschaften sind auch die Servicebereiche des Flughafens München am Außenumsatz beteiligt. Den bedeutendsten Beitrag leisten die folgenden Servicebereiche:

Bedeutende Servicebereiche

Servicebereich 
TechnikDer Servicebereich ist für den sicheren und wirtschaftlichen technischen Betrieb der Flughafeninfrastruktur verantwortlich. Dazu zählen unter anderem die Energieversorgung, die Instandhaltung von Gebäuden und flughafenspezifischen Anlagen sowie das Fahrzeugmanagement. Zudem ist dieser Bereich mit der Energieversorgung, den Energieeinsparmaßnahmen und dem Energiemanagement maßgeblich an der Umsetzung der CO₂-Strategie des Flughafens München beteiligt.
ITDer Servicebereich ist der zentrale IT-Provider des Flughafens München. Er bietet moderne, zuverlässige und integrierte Lösungen für einen zunehmend stärker prozess- und datengestützten Flughafenbetrieb an. Das IT-Serviceportfolio umfasst verschiedene Dienstleistungen aus den Feldern der Medien- und Kommunikationstechnik, der IT-Arbeitsplatzausstattung sowie der Server-, Datenbank- und Speicher-Systemtechnik. Die Kernkompetenzen des Bereichs liegen in der Integration unterschiedlicher, technischer IT-Plattformen sowie in der Vorhaltung maßgeschneiderter systemtechnischer Lösungen zur Unterstützung logistischer Prozesse am Flughafen München. Im Rahmen der digitalen Transformation unterstützt der Servicebereich IT aktiv Veränderungsprozesse zur Fort- oder Neuentwicklung digitaler Geschäftsmodelle. Immer mehr an Bedeutung gewinnen dabei die Beachtung sicherheits- und datenschutzrechtlicher Vorgaben sowie die Einhaltung konzernweiter, einheitlicher Standards.

Die Aktivitäten im Geschäftsfeld Participations, Services & External Business (ohne Abfertigungsdienste) tragen einen geringen Anteil zum Außenumsatz des Konzerns bei, daher wird auf eine ausführliche Erläuterung im Abschnitt »Wirtschaftliches Umfeld« verzichtet. Die Entwicklungen der Abfertigungsdienstleistungen im Konzern wurden in den Passagen zum »Geschäftsverlauf Aviation« aufgenommen.

Steuerungssystem und Wertemanagement

Der Flughafen München misst die Leistung seiner Führungskräfte mithilfe bedeutsamer finanzieller und nicht-finanzieller Kennzahlen. Das Ergebnis vor Steuern (Earnings before Taxes – EBT) deckt die finanzielle Perspektive ab. Als nicht-finanzielle Kennzahlen werden der Passagiererlebnisindex (PEI), die CO₂-Einsparungen und die Unfallhäufigkeitsrate (Lost Time Incident Frequency = LTIF) betrachtet.

Ergebnis vor Steuern (EBT)

Die Ergebnisziele der Führungskräfte werden auf Basis des EBT formuliert.

Das EBT ist die Ausgangsgröße zur Bestimmung der Ertragskraft. Es handelt sich um das Konzernergebnis vor Ertragsteuern, ermittelt unter Anwendung der Internationalen Rechnungslegungsstandards in ihrer durch die Europäische Kommission in europäisches Recht übernommenen Fassung.

Passagiererlebnisindex (PEI)

Der PEI ist ein Messmodell für die Kundenzufriedenheit, welches es dem Flughafen München erlaubt, standortspezifische, an die Bedürfnisse der Zielgruppen angepasste Zielwerte abzuleiten und die Handlungsfelder zur Leistungsverbesserung den vorhandenen Kundenkontaktpunkten zuzuweisen. Aus Gründen der Objektivität ermittelt ein unabhängiger, externer Dienstleister diese Werte. Er erhebt in Primärbefragungen regelmäßig während des gesamten Jahresverlaufs die Zufriedenheit von abfliegenden und ankommenden Reisenden. Auf Quartalsbasis und am Jahresende erhält der Flughafen München so zahlreiche Detailinformationen über die Zufriedenheit seiner Flugreisenden in acht Kategorien entlang der Passagiererlebniskette. Eine zentrale Kennzahl resultiert aus der Frage zur Gesamtzufriedenheit, die sowohl bei abfliegenden als auch ankommenden Passagier:innen ermittelt wird und die Grundlage für die Zieldefinition ist.

CO₂-Einsparungen

Der Flughafen München hat sich 2023 das Klimaziel »Netto-Null-Emissionen« gesetzt, das heißt, dass der Betrieb des Flughafens ab 2035 kein CO₂ mehr in der Atmosphäre hinterlassen soll. Dafür sollen Emissionen (Scope 1 und Scope 2), die der Flughafen selbst beeinflussen kann, um mindestens 90 % reduziert werden. Die verbleibenden 10 % sollen durch zukünftig noch auszuwählende Projekte aktiv und dauerhaft aus der Atmosphäre entfernt werden (sogenanntes Removal).

Die Netto-Null-Emissionen-Strategie (Basisjahr 2016) ist eine Weiterentwicklung der vorherigen CO₂-Strategie. In die Betrachtung fließen die durch Energiebereitstellung und Kraftstoffverbrauch vom Flughafen München selbst verursachten Emissionen (Scope 1) und die Emissionen aus der zugekauften Energie (Scope 2) ein. Mit der Kennzahl »CO₂-Einsparungen« misst der Flughafen München die Reduktion der Emissionen, die er durch die gezielte Umsetzung von CO₂-Einsparmaßnahmen erreicht. Jedes Jahr setzt er Maßnahmen (zum Beispiel der Wechsel auf hocheffiziente Antriebe) zur jährlich wiederkehrenden Einsparung von Energie (Strom, Wärme, Kälte, Kraftstoff) um. Aus dieser eingesparten Menge an Energie resultiert eine Minderung der CO₂-Emissionen für die darauffolgenden Jahre. Faktoren wie die Schonung von Ressourcen oder der effiziente Einsatz von Energie lassen sich damit ebenfalls berücksichtigen. Je nach Datengrundlage werden die Einsparungen auf Basis von Messungen, Produktdatenblättern oder Leistungsangaben auf Typenschildern ermittelt und in der CO₂-Datenbank dokumentiert. In Ausnahmefällen wird auf Erfahrungswerte vergleichbarer, bereits abgeschlossener und verifizierter Maßnahmen zurückgegriffen. Die ermittelten Einsparungen werden auf das gesamte Geschäftsjahr hochgerechnet.

Um die Prognose- und die erreichten Zielwerte besser vergleichen zu können, verwendet der Flughafen München den Emissionsfaktor des Umweltbundesamtes, der zu Beginn des jeweiligen Berichtsjahres verfügbar ist.

Unfallhäufigkeitsrate (LTIF)

Die LTIF stellt eine benchmarkfähige Unfallhäufigkeitsrate dar. Sie setzt die Anzahl der Arbeitsunfälle in Relation zu den geleisteten Arbeitsstunden. Zur Ermittlung der LTIF zählen ausschließlich Arbeitsunfälle mit einer Ausfallzeit ab einem Tag. Wegeunfälle von und zur Arbeitsstätte werden nicht berücksichtigt. Die Kennzahl wird für die beiden nach der Personalstärke größten Konzernunternehmen (FMG und AE München) erhoben.

Die Steuerungsintention ist die Reduktion der Häufigkeit von Arbeitsunfällen, unfallbedingten Ausfallzeiten und damit verbundenen Unfallkosten sowie die Sensibilisierung zur Unfallthematik insgesamt.

Digitale Transformation und Innovation

Die digitale Transformation ist für den Flughafen München ein strategisch sehr wichtiges Thema, das es in den kommenden Jahren aktiv zu gestalten gilt. Die Kernthemen der aktualisierten Digitalstrategie umfassen:

Das Innovationsmanagement soll systematisch die Innovationskultur im Unternehmen fördern und die Umsetzung entsprechender Projekte unterstützen. Im Fokus stehen dabei neue Dienstleistungen und Produkte, die zum wirtschaftlichen Erfolg sowie zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Flughafens München beitragen.

Der Flughafen München nutzt hierfür verschiedene bereichsübergreifende Quellen und Initiativen, über die relevante Markt- und Technologie-Trends aufgespürt und gemeinsam mit Expert:innen aus den Fachbereichen analysiert werden. Ziel ist es, frühzeitig Trends mit Innovationspotenzial für den Flughafen München zu erkennen sowie Entwicklungsmöglichkeiten für neue Produkte und Services zu identifizieren.

Digitalstrategie

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  1. Prognos Zukunftsatlas 2022
  2. The ATW 2023 Forecast Special Report
  3. Air cargo traffic by type – belly cargo & main cargo 2019 – Statista
     
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